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Kiefergelenkstherapie und Kopfschmerzen

Das Kiefergelenk war schon ein Thema in meinem ersten Beruf als Zahntechniker.

Ich habe 6 Jahre auf diesem Beruf gearbeitet.

Die Kaumechanik geht Hand in Hand mit den beiden Kiefergelenken und ist daher ein sehr komplexes Thema. Da der untere Teil des Kiefers, die Mandibula mit ihrem unteren Zahnkranz eine links- und rechtsseitige Aufhängung hat, braucht es eine gewisse Symmetrie und eine gute Koordination um die beiden Kiefergelenke in einer Balance zu halten. Störfaktoren welche die Symmetrie unterbrechen sind eine treibende Kraft die mit fortschreitender Zeit Dysbalancen hervorrufen können. Dies ist jedenfalls die Nummer Eins unter den Kieferproblemen.

Weitere Symptome resultieren häufig auf Einseitigkeiten, eventuell durch ungleiche Bezahnung oder schlechten Angewohnheiten beim Kauvorgang. Pathologische Kieferstellungen sind eher selten. Manchmal kann auch der Diskus (Gelenkpuffer) Schmerzen verursachen, wenn er nicht mehr richtig positioniert ist.

Auffallend viele Probleme habe ich gesehen nach erfolgter Zahnkorrektur durch fixe Spangen.

Die Behandlung der Kiefergelenke ist in der Physiotherapie wegen ihrer Komplexität kein beliebtes Thema. Das herausfinden der Ursachen bei Schmerzen, Kräpitationsgeräuschen sowie einseitigem Knacken braucht viel Erfahrung und ein gutes Beobachtungsvermögen.

Darum ist bei solchen Problemen ein Therapeut mit Kenntnissen in dieser Disziplin erfolgreicher und unbedingt zu empfehlen als jemand ohne spezielle Schulung.

Meine Erfahrungen mit Patientinnen und Patienten die mit dem Kiefer und der Kaumuskulatur Probleme gehabt haben zeigen, dass in ca. 75% der Fälle auch eine Tendenz für Kopfschmerzen vorhanden ist die bis zur Migräne gehen kann. 

Dahinter steht ein versteckter Mechanismus der sich in gewissen Fällen unter dem Begriff Bruxismus, Knirschen mit den Zähnen verrät. Diese Gruppe ist leicht zu identifizieren, da sie ein Geräusch verursachen.

Die Dunkelziffer jener aber, die still und leise die Zähne zusammen pressen ohne Geräusche zu erzeugen, ist riesig und leider für niemand erkennbar.

Der Betroffene schläft und bekommt von allem gar nichts mit und der oder die Partnerin leider auch nicht.

So kommt es zu einem Erschöpfungszustand in der sekundären Muskulatur, also nicht primär im Kaubereich sondern in der Stabilisierungsgruppe der nächsten Gelenke, dem Hals und deren Muskulatur. Da diese Muskelgruppe deutlich sensibler ist als die Kaumuskulatur, ist das Erscheinungsbild von Kopfschmerzen typisch und wird von den wenigsten Ärzten in ihrer wahren Ursache diagnostiziert. Auch in diesem Fall ist der spezialisierte Therapeut der richtige Ansprechspartner und bietet die höchstwahrscheinlichste Möglichkeit die Situation zu verbessern.

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