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Was ist Schwindel ?

Allgemeine Erklärungen

 

Als Schwindel wird entweder eine unangenehme Störung der räumlichen Orientierung bezeichnet oder die fälschliche Wahrnehmung einer Bewegung des Körpers oder der Umgebung (Drehen /Schwanken). Gerade bei der Angabe des Patienten unter "Schwindel" zu leiden, ist sowohl die sorgfältige Erhebung der Anamnese als auch die neuro-ophthalmologische und neuro-otologische Untersuchung von besonderer Bedeutung.

Dabei sollten Anamnese und klinische Untersuchung zunächst darauf abzielen, periphere vestibuläre von zentralen vestibulären Schwindelformen zu unterscheiden. Die apparativen Zusatzuntersuchungen sind in vielen Fällen von untergeordneter klinischer Bedeutung.

 

Schwindel: Ein multisensorisches Syndrom

Schwindel ist keine Krankheitseinheit, sondern ein multisensorisches Syndrom. Episodische Schwindelformen mit Gleichgewichtsstörungen entstehen in der Regel durch akute Funktionsstörungen des peripheren oder zentralen vestibulären Systems.
Die unterschiedlichen Symptome leiten sich aus der gestörten Interaktion der an der Raumorientierung beteiligten Sinnessysteme (visuell, vestibulär, somatosensorisch) ab.

Die Störungen im Bereich der Wahrnehmung (Schwindel), der Blickstabilisation (Nystagmus), der Haltungsregulation (Fallneigung, Ataxie) und des Vegetativums (Übelkeit) entsprechen den Hauptfunktionen des vestibulären Systems und können unterschiedlichen Orten im Gehirn zugeordnet werden.

Der wahrgenommene Schwindel, eine unangenehme Verzerrung statischer Raumkoordinaten oder eine kombinierte Eigen-/Umweltbewegungsillusion, basiert auf einer kortikalen Störung der Raumorientierung. Nystagmus entsteht durch eine richtungsspezifische Tonusimbalance des vestibulo-okulären Reflexes. Stand- und Gangunsicherheit sind Folge gestörter vestibulo-spinaler Reaktionen. Nausea und Erbrechen werden über eine Aktivierung des medullären Brechzentrums ausgelöst.

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